
Symbolbild von Freepik
Nach einem Monat mal wieder ein paar Ausschnitte aus den Blogs, die ich lese.
Felix Schwenzel blickt zurück auf seine Hochzeit auf seine Hochzeit in Las Vegas. Laut Beitrag sollte die Hochzeit aus steuerlichen Gründen noch kurz vor Jahresende stattfinden und da blieb nur Las Vegas. Ich frage mich dabei, wie groß die Steuererstattung für das Jahr gewesen sein muss, damit sich eine Reise für zwei Personen nach Las Vegas inklusive Hotelaufenthalt lohnt.
Claudia Klinger beschreibt ihren Besuch auf dem Flohmarkt am Boxhagener Platz am vierten Advent. Es ist nicht so ihr Ding und ich denke, da stimme ich mit ihr über ein. Wir waren vielleicht ein oder zweimal dort in den gut 20 Jahren, in denen wir jetzt hier leben. Aber dazu muss ich’s raten, dass Flohmärkte generell nicht (mehr) mein Ding sind.
Max Buddenbohm sinniert über Namensgebung in seinem Viertel. Ich kenne dieses Viertel auch ganz gut. Als Junge habe ich immer den Umweg über den Hauptbahnhof gemacht, um dort für 0,50 DM von meinem Taschengeld Pommes Frites zu kaufen. Und zu Beginn meiner Arbeit in Hamburg von Berlin aus habe ich im Steindamm immer ein kleines Hotel gebucht, weil es das günstigste war. Und vor kurzem war ich mit Hanna auch in einem Hotel am Steindamm. Deshalb ist das folgende Zitat ganz interessant.
Der parallel zur Langen Reihe liegende und ganz anders geartete Steindamm …
[Exkursbeginn. Um zur Abwechslung etwas vollkommen ernst zu meinen: Wenn Sie als Touristin oder Tourist nach Hamburg kommen sollten, machen Sie Ihren Besuch doch bitte zum Bildungsurlaub und gehen Sie einmal die Lange Reihe auf und ab, nur um direkt danach den Steindamm auf und abzugehen. Zwischen diesen beiden Straßen liegen nur ein paar Schritte, aber die Unterschiede in den Erlebniswelten sind krass unglaubwürdig, wenn man es nicht selbst gesehen hat.
Es ersetzt ein Soziologieseminar, ach was, ein ganzes Semester, sich diese beiden so strikt getrennten Stadträume geistig einzuverleiben. Man muss genau diese beiden Straßen verstehen, um auf einmal sehr viel von unserer Gesellschaft zu verstehen. Sie haben auf der Langen Reihe den zur Szene und zum Hipster gewordenen WEIRD-Bias (Sie erinnern sich vielleicht noch, Western, Educated, Industrialized, Rich, and Democratic). Sie haben auf dem Steindamm dagegen eine merkwürdig andere Kulisse und eine vollkommen andere Statisten-Schar – als habe man „Migration“ auf einer Freilichtbühne überspitzt und seltsam überzeichnet darstellen wollen.
Also noch einmal, es ist ausdrücklich kein Scherz, besuchen Sie doch bitte einmal genau diese beiden Straßen. Sehen Sie genau hin – and please mind the gap. Exkursende.]
Der Siebte Tag, den ich als Newsletter abonniert habe, beschreibt den Unterschied zwischen Frankreich und Deutschland in Bezug auf Grenzkontrollen bei einem Besuch in Straßburg. Das gibt ein gutes Bild bezüglich Dobrindt-Deutschland.
Auf der Fahrt zurück der übliche Downer: die rituelle Grenzkontrolle durch die Bundespolizei – 20 Minuten Dobrindt-Pause für den schnellen Zug. Es gibt sie nur auf der Fahrt in die deutsche Richtung, Frankreich macht beim Rückfall hinter Schengen nicht mit. Kein Attentat der letzten Jahre hätte so verhindert werden können, es ist ein zeitgenössisches Theater der Sicherheit, in dem die Bundesrepublik ihre Fähigkeit zum europapolitischen Rückwärtsgang demonstriert. Genau in die falsche Richtung, dafür mit Schmackes.
So ist derzeit auf vielen Feldern: Rückwärts statt vorwärts. In Straßburg, der alten Hauptstadt des Humanismus, kennt man aber die Logik der Dialektik: Kein Zustand währt ewig und mitten im Alten beginnt schon das Neue.
Wir lieben es nicht, wenn bei Serien jede Woche eine Folge herauskommt, deswegen warten wir meistens bis das Ende absehbar ist. Ein Grund dafür wird in diesem Artikel beschrieben. Bei Plur1bus gibt es aber dann morgen die letzte Folge und wir können dann den Rest bingen.
Und dann noch einmal Max Buddenbohm, der zum Jahresende die Taschen seiner Jacketts und Mäntel leert und verblüffende Funde macht. Das könnte bei mir auch passieren. Allerdings wird man bei mir keine Autoschlüssel finden, ich habe mein letztes Auto vor etwa 25 Jahren abgeschafft und auch CarSharing mache ich seit gut fünf Jahren nicht mehr. Es gibt ja Taxis und den ÖPNV.