Friedrichshain, Berlin und die Welt

Gegenwärtiges und Vergangenes

Netzfunde

Max Buddenbohm sinniert über automatische Synchronisation, die man mittlerweile häufiger im Netz finden kann. Da gibt es dann unter Umständen Wörter, die einfach Fall verstanden werden, zum Beispiel statt Agenten versteht die KI Asiaten. Das kann dann durchaus lustig wirken.

m Englischen heißen diese teils autonom agierenden Softwarevarianten Agents, und wenn man ein vollautomatisiertes Synchronsprechprogramm ist, dann versteht man dieses Wort nicht so gut, wie ich an diesem Nachmittag lernte. Dann spricht man vielleicht nicht, wie es im Deutschen korrekt wäre, von Agenten, sondern von Asiaten. Asians, Agents, da kann schon einmal durcheinanderkommen.

Weswegen mich diese Clips also in einer unfassbar trockenen und sachlichen Manier, die in fatalster Weise an den berühmten Mai-Ling-Sketch des Großmeisters Gerhart Polt erinnerte, lapidar darüber informierten, dass ich gewisse Arbeiten künftig auch durch meine eigenen Asiaten ausführen lassen könne. Die ich dann auch erziehen könne. Denen ich aber immer genaue Anweisungen mitgeben müsse und für deren korrektes Verhalten ich dadurch zu sorgen haben werde: „Ihre eigenen Asiaten werden nur machen, was Sie wollen.“

 

 

 

 

 

Trump und amerikanische Big Tech Firmen dominieren auf dem Markt für Digitaldienste in Europa. Im Kuketzblog  finden sich detaillierte Anleitungen, wie wir uns in Europa etwas unabhängiger machen können.

Die Woche (KW39. 21.-2809.2025)

Diese Woche war, wie bei alten Leuten üblich, den Gesundheitsthemen gewidmet. Am Montag hatte Hanna einen Termin bei unserem Hausarzt und ich hab mich gleich angeschlossen, da ich noch einige Fragen beantwortet haben wollte. Wie es so sein sollte, war der Fahrstuhl am Wochenende mal wieder stehen geblieben. Wahrscheinlich hatten einige Leute ihn beim Auszug aus dem Haus mit ihren Umzugskartons überlastet. Demnach hieß es nach dem Termin Treppen steigen. Das war so ein Tag, wo dann alle Ringe der Aktivitäten auf der Apple Watch geschlossen waren. In den nächsten Tagen merkte ich noch deutlich den Muskelkater in meinen Oberschenkeln.

Am Dienstag hatte ich wieder einen Auswärtstermin, da ging der Fahrstuhl dann wieder. Es ging um eine Maniküre oder umgangssprachlich um das Schneiden meiner Fingernägel, dass ich selber nicht mehr so richtig machen kann. Ich hatte mal wieder einen Termin im Salon meines oder unseres Vertrauens. Das ging eine Zeit lang nicht, da die Besitzerin zutiefst depressiv war Nach diesem Termin kann ich es auch verstehen, es steht alles im Zusammenhang mit der Gentrifizierung unseres Stadtteils: sie hatte eine Mieterhöhung erhalten von offensichtlich 700 € auf 1800. Da kann man durchaus depressiv werden. Offensichtlich war das aber gegen den Mietvertrag und einer inkompetenten Hausverwaltung geschuldet. Die Hausverwaltung wurde mittlerweile durch eine andere ersetzt, die verhandlungsbereit ist und bei der die neue Miete in “nur” 1100 oder 1200 € betragen soll. Zwischenzeitlich waren wir einmal bei einem vietnamesischen Nagelstudio. Diese sind aber eher so eine Art Massenabfertigung oder Fließbandarbeit. Und man verdächtigt die vietnamesischen Studios nicht nur der schlechten Behandlung ihrer Mitarbeiterinnen und des illegalen Schleusens, vielleicht auch der Geldwäsche. Ich kann unserem Studio, das von einer Deutschen türkischen Hintergrunds geführt wird, alles Gute wünschen.

Am Mittwoch war Hanna dann beim Zahnarzt und ich habe die Gelegenheit benutzt, einen hörtest in einer Firma für Hörgeräte zu machen. Vor dreieinhalb Jahren war ich schon einmal da und wollte das diesmal noch einmal wiederholen. Vielleicht hat sich nicht getan, aber eine leichte Hörschwäche wurde festgestellt und die Akustikerin meinte, sie ist dafür, eher früher als später mit einem Hörgerät anzufangen. Ich werde also demnächst einmal zu einem HNO-Arzt gehen, um zu schauen, ob er der gleichen Meinung ist.

Am Mittwoch kam dann auf WhatsApp noch die Nachricht von meinem Freund Peter, dass er eine Cap abzugeben hat und dass ich interessierte, melden sollten. Ich habe mein Interesse bekundet unter der Voraussetzung, dass sie für mich groß genug ist, ich habe mit Hüten so mein Problem. Ich muss wohl einen ziemlichen Dickschädel haben. Aber die angegebene Größe von 60 und dann noch groß ausgefallen, macht mir Hoffnung, dass es klappen könnte. Am Freitag wurde die Cap dann schon bei von DHL vorbeigebracht und siehe da, sie passte.

Bild der Woche

Ansonsten macht mir mal wieder mein chronischer Darm etwas Ärger. Aber das ist eine andere, etwas privatere Geschichte.

Römische Pizza

Eigentlich wollten wir heute zum Brunch in die Alte Turnhalle gehen, bei uns um die Ecke. Als wir ankamen, war das aber sehr voll sehr laut und es spielte als Musik ein junges Mädchen nicht besonders gut Gitarre. Spontan entschlossen wir uns um und gingen in eine Pizzeria in der Nähe namens San Pietrino. Hier wollten wir immer schon einmal hin, aber ansonsten ist das Restaurant immer nur abends offen, heute am Sonntag allerdings war auch mittags geöffnet.

Das Restaurant sich bezeichnet sich als eines mit römischen Gerichten. Zumindest die Vorspeise, die wir hatten, war sowohl für Hanna als auch für mich eine Erstaufführung: Suppli.

Die Suppli-Variante, die wir hatten, war die Suppli Carbonara (Foto siehe oben):

Sehr interessant und sehr schmackhaft. Als Hauptgang dann eine römische Pizza (Link in Englisch).

Hannas Pizza:  Mizzica (ohne Sardellen)

Axels Pizza: Amatriciana (mit Hannas Sardellen)

Alles in Allem eine gelungene Alternative.

Römische Pizza

Eigentlich wollten wir heute zum Brunch in die Alte Turnhalle gehen, bei uns um die Ecke. Als wir ankamen, war das aber sehr voll sehr laut und es spielte als Musik ein junges Mädchen nicht besonders gut Gitarre. Spontan entschlossen wir uns um und gingen in eine Pizzeria in der Nähe namens San Pietrino. Hier wollten wir immer schon einmal hin, aber ansonsten ist das Restaurant immer nur abends offen, heute am Sonntag allerdings war auch mittags geöffnet.

Das Restaurant sich bezeichnet sich als eines mit römischen Gerichten. Zumindest die Vorspeise, die wir hatten, war sowohl für Hanna als auch für mich eine Erstaufführung: Suppli.

Suppli Carbonara

Die Suppli-Variante, die wir hatten, war die Suppli Carbonara:

Sehr interessant und sehr schmackhaft. Als Hauptgang dann eine römische Pizza (Link in Englisch).

Hannas Pizza:  Mizzica (ohne Sardellen)

Axels Pizza: Amatriciana (mit Hannas Sardellen)

Alles in Allem eine gelungene Alternative.

Aus dem Fediverse

Fediverse

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Wer Interesse hat an einem sympathischen kleinem historischen Ratespiel:

#pastpuzzle 95

🟩🟩🟥🟥 (-8)

🟩🟩🟩🟩 (0)

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2/4 🥈

https://www.pastpuzzle.de

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Dieser Kommentar zeigt eine sehr klare und gute Haltung zu Einladungen der AfD in die öffentlich-rechtlichen Interviews und Talkshows

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sommerinterviews-mit-afd-funktionaeren-schluss-mit-der-normalisierung-a-e06abd7b-67d1-4ebe-8310-2486dbe79d71

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sebastianberlin030</p>

<p>Der Hass auf Klimaschützer und Grüne ist wie die Wut über den Arzt, der Dir erklärt, dass Du jahrzehntelang zuviel geraucht, getrunken und gegessen hast, womit Du Dir die Gesundheit selbst ruiniert hast.
#GedankedesTages

Familientreffen

Foto: Sven-Erik Knoop

Am Wochenende waren wir zum Familientreffen eines Teils von Hannas Verwandtschaft. Dies fand statt in Hornbostel in der  Lüneburger Heide.

Wie starteten die Reise mit dem Flixtrain. Die Fahrt nach Hannover war unheimlich günstig. Der Preis betrug circa 24 € hin und zurück für uns beide. Naja, an den Komfort der Deutschen Bahn kommt Flixtrain nicht heran, ich würde eher sagen, es ist sowas wie die Ryanair des deutschen Bahnwesens, sehr eng gepackte, unbequeme Sitze im Großraumwagen. Und mit dem Ticket muss man auch genau aufpassen: als ich gebucht hatte, war die Rückfahrt mit dem Zielbahnhof Berlin Hauptbahnhof ausgewiesen. In der Zwischenzeit wurde der Endbahnhof aber geändert in Berlin Gesundbrunnen. Was ich dabei nicht beachtet hatte, war, dass ein neues Ticket ausgestellt wurde und wir auch einen komplett neuen Sitz in einem anderen Wagen zugewiesen bekommen hat. Zum Glück mussten wir nicht durch den halben Zug laufen. Die eigentlichen Inhaber der Sitze haben uns dann diese dankenswerterweise überlassen.

Rückfahrt von Hannover

In Hannover wurden wir von Harald abgeholt und ins Biohotel WildLand gebracht, in das wir für 2 Nächte eingebucht waren. Das Hotel ist sehr schön gelegen, abseits des Dorfkerns im Grünen. Das Hotel ist vollkommen beziehungsweise fast vollkommen auf Bio ausgerichtet. Am Freitagabend hatten wir ein wunderschönes Essen dort, aber als Hanna sagte, sie wolle einen Campari als Aperitif kam die Antwort: haben wir leider nicht. Campari ist nicht Bio. Auf der Karte steht allerdings auch ein Jubiläumsaquavit, der als nicht Bio gekennzeichnet ist. Vielleicht ist das alles eine Frage der Alternative, denn Hanna hat einen vergleichbaren Aperitif bekommen. Das Essen war sehr ordentlich genauso wie das Biofrühstück.

Unser Hotelzimmer von außen

Obwohl das Treffen erst am Samstag stattfand, sind wir mit unserem “Chauffeur” Harald schon zu den Ausrichten und zum Ort des Treffens gefahren und fingen schon an zu quatschen.

Am Samstag trudelten dann nach und nach die Gäste ein, insgesamt waren es weit über 30. Es gab reichlich Kaffee und Kuchen, Getränke und ein großes Buffet inklusive Spanferkel. Alle hatten ihren Spaß, und es kam schon die Meinung auf, das Ganze bald, vielleicht schon im nächsten Jahr, zu wiederholen.

Ein Spaß war eine Fotobox, mit der man sich selber aufnehmen konnte und die diese Bilder dann auf Fotopapier ausdruckte. Die Fotos gingen dann an ein Gästebuch, in dem sich die Gäste auch mit einem Kommentar verewigen konnten.

Axel, Katrin und Hanna aufgenommen mit der Fotobox

Die größere Hälfte

Nach einer langjährigen toxischen Beziehung hatte ich im Jahr 1982 meine erste Frau kennen gelernt, rund um den Todestag meiner Mutter. 1986 haben wir dann in Hamburg Altona geheiratet.

Die Beziehung war ganz schön, aber scheitert dann irgendwann, weil ich mich sexuell in eine Impotenz verabschiedet hatte. Gibt es sicher mehrere Gründe, einer war eine sich entwickelnde Hypertonie. Ich glaube aber, dass ein anderer Grund viel entscheidender war. I. wünschte sich Kinder, ich nicht. Auch eine langjährige Paartherapie konnte das nicht ändern beziehungsweise wir kamen nicht an die eigentlichen Probleme ran. Irgendwann passierte es, dass ich A. kennen lernte und aus der Beziehung flüchtete.

Daran muss ich heute denken, denn es ist der 70. Geburtstag von I. Nach mir hatte sie ihren zweiten Mann kennen gelernt und mit ihm zwei Kinder bekommen. Ein paarmal habe habe ich sie in der Trennungszeit noch getroffen und zum letzten Mal bei der Beerdigung unseres gemeinsamen Freundes Derek. Ich muss ihr hoch anrechnen, dass sie sich überwunden hat, mir eine E-Mail zu schicken, um mir mitzuteilen, dass Derek wieder Kontakt zu mir aufnehmen wollte, nachdem er A. als dumme Kuh bezeichnet und den Kontakt abgebrochen hatte. Offensichtlich war es zu Derrick und zu ihr durchgedrungen, dass ich nicht mehr mit A. zusammen war, sondern mittlerweile Hanna kennen gelernt hatte. Zu unserer Hochzeit 2004 wurde Derek dann einer der Trauzeugen. Kurz danach war er an einem Schlaganfall gestorben.

Ich hatte Inge in ihrem 35. Lebensjahr verlassen, heute wird sie 70, also die größere Hälfte ihres Lebens hatte sie nach unserer Trennung. Offensichtlich auch Schicksalsschläge. Ihr Mann ist an, soweit ich weiß, Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben.

Wenn wir noch in Kontakt wären, hätte ich ihr heute sicher gratuliert und vielleicht sogar einen dicken Blumenstrauß geschickt.

Aus dem Takt

Letzten Montag hatte ich mal wieder die Gelegenheit mit einem Blaulichttaxi in das Klinikum am Friedrichshain verfrachtet zu werden. Mein Puls war im Ruhezustand bei 150 und meine Smartwatch hatte mich deshalb angemeckert.

Man will ja nicht den Notruf überfrachten, insofern hatte ich den kassenärztlichen Notdienst angerufen. Die leiteten den Fall aber an den Rettungsdienst weiter und so kam der Arbeiter-Samariter-Bund mit dem Rettungswagen. Die üblichen Maßnahmen, darunter ein EKG, ergaben, dass ich offensichtlich an Vorhofflimmern beziehungsweise Herzrhythmusstörungen leide. Also ging es ins Krankenhaus.

Um es kurz zu machen: ein Herzkatheter ergab nichts richtig Auffälliges, auch irgendwelche Stents wurden nicht gesetzt. Nach zwei Nächten wurde ich wieder entlassen..

So eine Notaufnahme ist ein interessanter Querschnitt durch die Gesellschaft. Neben mir lag ein tätowierter absolut Mensch, der sich die Seele aus dem Leib spuckte, offensichtlich wegen einer Magenschleimhautentzündung. Er machte sich Sorgen, um seine Katze zu Hause und war offensichtlich vorher schon einmal nicht im Krankenhaus geblieben, der Kompromiss war, dass er sich in der Notaufnahme in einer ruhigen Ecke erst einmal ausschlafen durfte.

Dann war dann noch Herr M., der offensichtlich nicht wusste, wo er war. Bei ihm hatte seine Bank den Rettungsdienst gerufen, weil er in der Filiale offensichtlich auf dem Boden saß und nichts machte. Er wurde, nachdem er mehrfach versucht hatte, zu gehen, letztendlich in ein Taxi gesetzt, um nach Hause zu fahren, wobei Pfleger dem Taxifahrer noch 20 € gab, um die Fahrt abzudecken.

Da war das dunkelhäutige Paar aus Norwegen, dass sich mit dem Personal auf Englisch verständigte, und erzählte, dass es mit dem Auto auf Besuch in Berlin sei. Worum es dabei ging, blieb mir unklar.

Kurz nachdem ich wieder zu Hause war, hätte ich eigentlich einen Termin bei meinem Hausarzt gehabt. Aber nach diesem Krankenhaus hatte ich da nicht recht Lust zu und deshalb nahm Hanna diesen Termin war, weil auch sie mit dem Arzt zu sprechen hatte. Und ihr gegenüber sprach er, nachdem sie ihm den Arztbrief aus dem Krankenhaus gegeben hatte, davon, dass der Herzkatheter nicht notwendig gewesen wäre und man das auch hätte anders lösen können. Zudem riet dringend davon ab, die vorgeschlagene Ablation des Herzens vorzunehmen.. Dabei wird mit einer Sonde ins Herz vorgedrungen, die Herzklappe durchstoßen und Gewebe im Linksherz verödet. Mittlerweile habe ich auch gelesen, dass diese Operation in meinem Alter eigentlich nicht notwendig ist..

Der nächste Krankenhaustermin liegt an. Am Mittwoch will man bei mir eine Nierenbiopsie vornehmen. Sicherheitshalber werde ich morgen meinen Hausarzt fragen, ob er das auch nicht für notwendig hält.

Geburtstagsessen im Rutz-Zollhaus

Gestern hatte Hanna Geburtstag und wir hatten geplant,schön essen zu gehen. Die Wahl war gefallen auf das Rutz-Zollhaus, ein Ableger des einzigen drei Sterne Lokals in Berlin, des Rutz. Das Haus hat (noch) keine Sterne, sondern bietet regionale Küche 2.0. Ein sehr schönen Tisch auf der Terrasse direkt am Landwehrkanal und das Wetter passte auch.

Wie man sieht, musste das Essen natürlich dokumentiert werden, waswir beide auch fleißig taten.

Links: Gebackene grüne Erbse & Paprika, Joghurt, eingelegte Radieschen

Rechts: Tatar vom Holsteiner Weideochsen & eingelegte Gurke, geräucherte Crème Fraîche, Forellenkaviar, Speckstaub

Haselnusskaltschale & Fichtenöl, Kohlrabi, Rauchforelle, Forellenkaviar

Blutwurst auf Kartoffelpüree (genaue Zusamemensetzung vergessen)

Gegrillter Kopfsalat & ausgelassener Landspeck, Honig-Estragon-Vinaigrette

Nackensteak vom Iberischen Schwein aus Westfalen, Schweineragout, dreierlei vom Spargel, geröstete Brotwürfel

 

 

Erdbeergranite & Schokoladenerde, Waldmeister, Sauerklee, Honig

Alles war sehr gut, natürlich mit gewissen Vorlieben. Das Tatar war ungewöhnlich, aber sehr schmackhaft, da durfte ich die Hälfte von Hannas Teil mitessen, weil das nicht so ihr Ding ist. Die Praline war gut. Mir hat der gebratene Salat nicht so gut gefallen, einmal weil er zwar warm, aber nicht richtig gebraten war, es fehlt ein paar Röstaromen und die Vinaigrette war mir zu oft zu sehr auf der sauren Seite. Hanna, dagegen fand den Salat gut, weil die Sauce sie an die ihrer Mutter erinnerte. Der Hauptgang rief gemischte Gefühle vor. Hanna mochte das Nackensteak nicht, weil sie kein Fleisch mit einem höheren Fettanteil mag aber die Sauce fand sie toll. Mir hat es geschmeckt. Ich fand es aber nicht überwältigend, interessant die Spargelbeilage. Der Nachtisch war wieder Spitze.

Highlight der Speisenfolge war allerdings die Haselnusskaltschale.

 

Das war unsere sehr angenehme Weinbegleitung, ein säurearmerTrollinger, genannt Sine (ohne) ohne Zusätze und auch ohne Druckerschwärze. Deswegen war das vordere Etikett leer und Hanna bekam ein Stift, um es nachgeben zu verzieren.

Fazit: Es würde mich nicht wundern, wenn auch dieses Restaurant irgendwann einmal einen Stern bekommen würde. Vor einigen Jahren hatten wir am an meinem Geburtstag im Skykitchen gegessen, das ein Stern hatte, aber hier fanden wir es dann doch prinzipiell ein wenig besser

Kindheit im Flüchtlingslager

Hanseatenkaserne Lübeck-Blankensee

Meine ersten Erinnerungen habe ich an die Zeit, als meine Familie in einem Zimmer im Durchgangslager Lübeck-Blankensee lebte. Deutlich im Gedächtnis sind mir die leeren Gewehrständer auf dem Flur, denn bei dem Lager handelt es sich um eine ehemalige Kaserne, die Hanseatenkaserne. Diese Kaserne lag neben dem alten Flughafengelände, das dann später wieder zivil genutzt wurde.

Teile des Geländes, besonders am anliegenden Flughafen laden damals noch in Trümmern und ich habe von diesem Trümmern einige Verletzungen erfahren. Einmal hat mir jemand vom Dach eines ehemaligen Hangars ein Stück Dachpappe direkt auf die Nase geworfen. Ein andermal bekam ich einen Ziegelstein auf den großen Zeh, so dass der blau anschwoll und den Nagel verlor.

Unser Zimmer war eine ehemalige Soldatenbude, mit einem Vorhang in ein Schlaf und ein Wohnbereich abgeteilt. Die Sanitärmöglichkeiten befanden Sie sich irgendwo auf dem Flur. Natürlich war die Zeit Anfang der Fünfzigerjahre eine Mangelzeit. Ich habe damals die Wände angebohrt und den Kalk gegessen, wahrscheinlich, weil ich einen akuten Kalkmangel hatte. Als Waschgelegenheit in unserem Zimmer hatten wir zwei ausziehbare emaillierte Schüsseln unter dem Küchentisch. An irgendwelche Kochgelegenheiten kann ich mich leider nicht erinnern..

Die Schule war in einer der Kasernengebäude untergebracht. Es handelte sich um eine Grundschule mit zwei Klassen: einmal die erste und zweite und dann die dritte und vierte Klasse. Meine Eltern erzählten mir, dass man mich damals wollte man mich gleich in die zweite Klasse einschulen lassen, aber sie haben dem nicht zugestimmt. Dieser Schritt folgte dann doch einige Jahre später.

Ich erinnere mich auch an einen Bauernhof gegenüber den Kasernengelände, wo ich mit dem Bauernsohn gespielt habe. Ganz deutlich habe ich einen Holzgestell, auf dem die Milchkannen abgeliefert wurden, in Erinnerung.

Die Zeit in der Kaserne endete ironischerweise, als mein Vater eine Anstellung bei der Bundeswehr im Musikkorps annahm und wir nach Hamburg gezogen. Die Wohnung, in die wir dann zogen, eine Dreizimmerwohnung, war eine Wohnung der Bundeswehr.

Axel bei der Einschulung 1957

 

 

 

 

 

 

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